Es ist Trick 17 aus der Mottenkiste der Propaganda – doch die öffentlich-rechtlichen Sender können es nicht lassen. Wenn es um Stimmungsmache geht, präsentieren sie fast schon regelmäßig Politiker oder Parteimitglieder als vermeintlich zufällige Interviewpartner, ohne die Zuschauer darüber zu informieren. Dass es sich dabei nicht um Politiker von CDU, CSU, FDP oder AfD handelt, versteht sich von selbst – ebenso wie die Tatsache, dass sie genau das sagen, was ins rot-grüne Narrativ der GEZ-Anstalten passt.

Doch jetzt gehen sie noch einen Schritt weiter. Sie interviewen sich quasi gegenseitig – damit die Meinungs-Inzucht nicht in Gefahr gerät. Im konkreten Fall zu einem Thema, bei dem in der freien Wildbahn wohl wirklich Probleme bestanden hätten, positive Stimmen zu finden: Die Preisaufschläge der Rewe-Tochter Penny, um ein „Zeichen zu setzen“ – also um die Kunden zu erziehen (siehe hier).

Wie der Blogger „ArgoNerd“ herausfand, war die „positive Stimme“, die zu dieser Aktion in der Tagesschau zu hören war, die von einer ARD-Mitarbeiterin. ArgoNerd fragte die Anstalt auf Twitter: „Liebe Tagesschau, lieber WDR, es ist sicher nur mal wieder eines dieser öffentlich-rechtlichen ‚Missgeschicke‘, daß eine Produktionsassistentin als zufällige Supermarktkundin, die Klima-Preisaufschläge gut findet, mit leicht verfälschtem Namen präsentiert wurde?“

 

Angesichts der Nennung eines leicht veränderten Namens liegt hier sogar der Verdacht auf der Hand, dass mit geradezu krimineller Energie die Zuschauer hinter die Fichte geführt werden.

Der „ÖRR-Blog“ auf Twitter macht noch auf einen weiteren Irrsinn in der Sendung aufmerksam: In der Tagesschau erklärt Hannah Mertens, sie findet Klima-Preisaufschläge in Ordnung. In der gleichen Sendung wird dann berichtet, dass immer mehr Menschen beim Essen sparen müssen.“

 

Die Dreistigkeit, mit der die öffentlich-rechtlichen Sender manipulieren und ihre Gebührenzahler belehren und erziehen wollen, ist einfach nur noch atemberaubend.

Einerseits ist es ermüdend, ständig darüber zu berichten. Aber die Alternative, es zu verschweigen, wäre noch schlimmer.

Das schlimmste Paradoxon: Die GEZ-Anstalten verstoßen dreist, offensichtlich und absichtlich gegen den Medienstaatsvertrag. Der verpflichtet sie zur Ausgewogenheit und hat Gesetzeskraft. Er ist die Grundlage für den Gebührenzwang. Während das kontinuierliche Brechen des Gesetzes durch ARD, ZDF & Co. keinerlei Folgen hat, müssen Gebührenpflichtige, die wegen des Gesetzesverstoßes ihrerseits die Zahlung verweigern, damit rechnen, ins Gefängnis zu kommen (siehe hier).

Dass eine Mehrheit der Deutschen das einfach so mit sich machen lässt, ist der eigentliche Skandal.

PS: In der Online-Version der Tagesschau wurde das gezinkte Interview inzwischen entfernt. Dazu gab die ARD folgenden Hinweis: „Diese Sendung wurde nachträglich bearbeitet. Der Beitrag „Wahre Kosten“ wurde nachträglich bearbeitet. In der ursprünglichen Version gab es @einen O-Ton einer WDR-Mitarbeiterin, die ohne Transparenzhinweis als Kundin die Aktion bewertete. Dies entspricht nicht unseren journalistischen Standards.“
Die Tagesschau hat aber zu einem sehr großen Anteil Zuschauer, die nicht oder nur wenig online sind. Sie wird diese Korrektur nicht erreichen – und bei ihnen bleibt hängen, dass „Volkes Stimme“ die Aktion gut findet.

 

Bild: Screenshot X-Video

https://reitschuster.de/post/tagesschau-praesentiert-ard-mitarbeiterin-als-zufalls-interviewte/

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