England bereitet den Start eines zweijährigen Versuchs mit einem universellen Grundeinkommen (UGE) vor, das den Teilnehmern eine monatliche Summe von 1600 £ (1870 Euro) bietet. An dem Pilotprojekt, das in Jarrow und East Finchley durchgeführt werden soll, werden jeden Monat 30 Personen teilnehmen, unabhängig von ihrem Beschäftigungsstatus.
Autonomy, der Think Tank, der die Initiative leitet, schätzt, dass für das Projekt über einen Zeitraum von zwei Jahren 1,15 Millionen Pfund benötigt werden, mit zusätzlichen Mitteln für die Bewertung und Forschung. Ziel des Programms ist es, die Auswirkungen des UGE auf das Wohlbefinden der Empfänger zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf der körperlichen und geistigen Gesundheit liegt.
Die Teilnehmer werden hauptsächlich aus Freiwilligen ausgewählt, wobei 20% der Plätze für Menschen mit Behinderungen reserviert sind. Es wird auch eine Kontrollgruppe gebildet, um die Auswirkungen des zusätzlichen Einkommens auf die begünstigten Haushalte zu vergleichen.
Autonomy ist der Ansicht, dass das UGE die Armut verringern und das Wohlbefinden steigern kann und damit einen wichtigen Mechanismus zur Bewältigung wirtschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel und Automatisierung darstellt.
Der Finanzanalyst Ernst Wolff weist schon länger darauf hin, dass die 4. industrielle Revolution und Künstliche Intelligenz zu massiven Verringerung der Arbeitsplätze führen wird. Der Ausweg wird sein, den Beschäftigungslosen ein Grundeinkommen zu geben, um diese als Konsumenten zu erhalten damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht.
Allerdings wird dieses Geld als digitales Zentralbankgeld verfügbar gemacht. Damit sind Auflagen möglich wie etwa Gültigkeit jeweils nur für das aktuelle Monat und Beschränkungen wofür es ausgegeben werden darf. Vorkehrungen davon wurden bereits in der Software für das digitale Zentralbankgeld in Brasilien gefunden wie hier berichtet.
Die Befürworter dagegen hoffen, dass der Versuch landesweit zu ähnlichen Vorschlägen für ein UGE anregen wird, um das Sozialsystem zu vereinfachen und die Armut im Vereinigten Königreich zu bekämpfen. Die Leistung von 1.600 Pfund ist zwar beträchtlich, doch müssen die hohen Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich, insbesondere in London, berücksichtigt werden.
London gehört zu den teuersten Städten der Welt.
Die jüngste Inflationsrate von 8,7 % im Vereinigten Königreich hat zu Diskussionen über mögliche Zinserhöhungen durch die Bank of England geführt.
Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) hat als Mittel zur Armutsbekämpfung und zur Entlastung der sozialen Sicherungssysteme weltweit Aufmerksamkeit erregt. Allerdings ist von „bedingungslos“ wohl keine Rede, im Gegenteil es wird an Wohlverhalten gebunden sein, das mit einem Sozialkreditsystem überwacht wird.
Kritiker weisen darauf hin, dass dies die Abhängigkeit vom Staat erheblich verstärkt und möglicherweise die Fähigkeit beeinträchtigt, eine notwendige kritische Perspektive auf die Regierung zu wahren. Sie sagen, es sei ein Lasso, das die Menschen in die totale Abhängigkeit vom Staat zieht.
Bild von Bruno auf Pixabay
Großbritannien testet universelles Grundeinkommen von 1870 Euro
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