Der Glanz der Elektromobilität verblasst rapide, die Nachfrage nach E-Autos bricht weiter ein. Das Kraftfahrt-Bundesamt meldete am 6. Mai, dass im April knapp 29.700 Pkw mit reinem Batterieantrieb neu zugelassen wurden. Das mag im Vergleich zum Vorjahresmonat nur ein Minus von 0,2 Prozent sein, doch im März waren es fast 30 Prozent weniger Neuzulassungen als ein Jahr zuvor – ein regelrechter Absturz.

Dieses Bild untermauert eine ernüchternde Umfrage des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes unter seinen 36.000 angeschlossenen Autohäusern. Die Ergebnisse sind schockierend: 91 Prozent der Händler bewerten die Lage bei den privaten Auftragseingängen für E-Autos als „sehr schlecht“ (55 Prozent) oder „schlecht“ (36 Prozent). Bei gewerblichen Kunden sieht es mit 83 Prozent kaum besser aus.

„Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung am Markt, was den Hochlauf der Elektromobilität betrifft“, stellt Verkehrsexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY fest. „Kunden zweifeln an den Perspektiven von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern.“

Klimaschädliches Tanken billiger als umweltfreundliches Laden!

Wer hätte gedacht, dass in Zeiten des Klimawandels und steigender Umweltbewusstsein das Tanken von Benzin und Diesel immer noch billiger ist als das Laden von Elektroautos? Diese bittere Wahrheit offenbart der aktuelle „Ladesäulencheck 2024“ des Ökostromanbieters LichtBlick in Zusammenarbeit mit Statista. Der Bericht schockiert: Jede Kilowattstunde Strom an öffentlichen Ladesäulen kostet im Schnitt 55 Cent an Normalladepunkten (AC) und sogar 66 Cent an Schnellladepunkten (DC).

Was bedeutet das konkret? Selbst bei einem minimalen Stromverbrauch von nur 20 kWh entstehen Kosten von 11,10 Euro beziehungsweise 13,11 Euro für 100 Kilometer Fahrtstrecke. Das klingt vielleicht erstmal nicht viel, aber vergleichen wir das mit den Kosten eines Verbrennerfahrzeugs, wird die Absurdität offensichtlich: Wer einen Benziner fährt, zahlt bei einem Verbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer lediglich 10,38 Euro. Bei Dieselfahrzeugen ist die Differenz sogar noch größer. Die schockierende Folge: Das umweltzerstörende Tanken ist tatsächlich günstiger als das vermeintlich klimafreundliche Laden unterwegs.

Umso erfreulicher ist es, dass 30 Prozent der Händler im Privatkundenbereich eine „gute“ Auftragslage für Benzin- und Dieselfahrzeuge erwarten und ganze 46 Prozent von einer neutralen oder gleichbleibenden Lage ausgehen. Das zeigt, dass Elektroautos, trotz ihrer Umweltfreundlichkeit, auf dem Markt immer noch zweifelhaft sind.

Chaotische Ladeinfrastruktur und steigende Preise – eine Katastrophe für E-Auto-Fahrer

Die Preise pro Kilowattstunde an den Ladesäulen schießen in die Höhe, obwohl die Haushaltsstromkosten gleichzeitig sinken. „Die steigenden Preise an Tank- und Ladesäulen sind eine Katastrophe für Autofahrer und fördern klimaschädliches Verhalten“, schimpft Markus Adam, Chefjurist von LichtBlick.

Und als ob das nicht genug wäre, wird das Laden von Elektroautos durch ein heilloses Durcheinander an Ladekarten und Apps noch komplizierter. Bei überregionalen Fahrten müssen Fahrer ständig zwischen verschiedenen Anbietern wechseln, die jeweils eigene Zugangsmöglichkeiten fordern. Dieses Chaos an verschiedenen Ladekarten und Apps macht den Umstieg auf E-Autos für viele schlichtweg unattraktiv. „Für die Verkehrswende ist der breite Umstieg von Verbrenner- auf E-Autos ebenso unerlässlich wie verbraucherfreundliche Preise an öffentlichen Ladesäulen“, warnt Adam.

Es ist offensichtlich: Ohne einheitliche und bezahlbare Ladelösungen wird der Traum von einer klimafreundlichen Mobilität schwer zu realisieren sein. Währenddessen plant Grün-Rot lediglich eine weitere Erhöhung der Benzin- und Dieselpreise, um die teuren Stromer günstiger erscheinen zu lassen. Eine politische Strategie, die mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Diese Entwicklungen sind ein Schlag ins Gesicht und in unverzeihlicher Rückschritt. Klimafeindliches Verhalten wird indirekt subventioniert. Das darf nicht sein!

Weinmann, D. (2024, 7. Mai). Verkorkste Verkehrswende: öffentliches Laden bei E-Autos teurer als Benzin. reitschuster.de. https://reitschuster.de/post/verkorkste-verkehrswende-oeffentliches-laden-bei-e-autos-teurer-als-benzin/

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