Konzertveranstalter und Deutschlands führender Ticketvermarkter Eventim haben beschlossen, Tickets für begehrte Veranstaltungen ausschließlich über eine Smartphone-App anzubieten. Diese Maßnahme verschärft die Kluft zwischen Technikaffinen und denen ohne Smartphone und wirft schwerwiegende Fragen zu Überwachung und Diskriminierung auf.
Eventim, oft als Wegbereiter in der digitalen Arena gelobt, rückt nun in das Zentrum der Kritik. Unter dem Deckmantel der Bekämpfung des Schwarzmarkthandels drängt das Unternehmen auf personalisierte, ausschließlich digital verfügbare Eintrittskarten. Doch was als innovativer Schritt gegen Wiederverkäufer dargestellt wird, öffnet gleichzeitig Tür und Tor für umfassende Datenüberwachung und -erfassung.
Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der kommenden Tour von Nick Cave & The Bad Seeds muss die EVENTIM.App vor dem Konzert heruntergeladen werden, um die digitalen Tickets zu erhalten. Dies setzt voraus, dass jeder Konzertbesucher nicht nur über ein Smartphone, sondern auch über die technische Versiertheit verfügt, die App zu nutzen.
Diese Praxis hat bereits zu einem Ausschluss von Konzertgängern geführt, die entweder kein Smartphone besitzen oder aus Datenschutzgründen keine App installieren möchten. Betroffen sind unter anderem Fans, die Konzerte von internationalen Stars wie
- Adele in München
- Troye Sivan in Berlin
- Metallica in München
- Twenty One Pilots in Hamburg
- Dua Lipa in Berlin
- Wallows in Köln
besuchen wollten.
„Die digitalen Tickets werden vor dem Konzert in der kostenlosen EVENTIM.App zur Verfügung gestellt. Sie müssen die EVENTIM.App vor dem Konzert auf Ihr mobiles Endgerät herunterladen und installieren. Die digitalen Tickets können nur in der EVENTIM.App angezeigt werden.“
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch außerhalb der Musikbranche ab. So berichten Nutzer, dass Einlass in das Lollapalooza in Berlin und selbst historische Stätten wie das Forum Romanum in Rom nur noch über eine App möglich ist. Auch beim Zugang zu Sportveranstaltungen oder Universitätsbibliotheken wird zunehmend auf digitale Technologien gesetzt.
Der digitale Trend macht auch vor dem Logistiksektor nicht Halt. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des Paketversenders DHL, der eine umstrittene Umstellung seiner Packstationen vornimmt. Diese Neuerung verlangt, dass Nutzer ein Smartphone besitzen, um ihre Pakete abholen zu können. Personen, die kein Smartphone haben oder dieses lediglich zum Telefonieren nutzen, stehen somit vor einem echten Problem.
Die Umstellung auf eine rein digitale Abwicklung bei den Packstationen wird offiziell mit einer Effizienzsteigerung und Sicherheitserhöhung begründet. Kritiker sehen darin jedoch eine weitere Hürde für Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zu moderner Smartphone-Technologie haben oder bewusst auf diese verzichten.
Wie Corona-Maßnahmen uns weiterhin verfolgen
In einer Ära, in der Datenschutz und Überwachungsmaßnahmen im Mittelpunkt heftiger Debatten stehen, entfaltet sich ein weiterer, alarmierender Skandal: Die während der Corona-Krise eingeführten Kontrolltechnologien drohen, zu einem dauerhaften Bestandteil unseres Alltags zu werden.
Eventim, ein Unternehmen, das schon während der Pandemie für seine rigorosen Kontrollmethoden bekannt war, steht erneut im Rampenlicht. Bereits im Februar 2021, kurz nach dem Start der Impfkampagne, machte der Eventim-Chef Schlagzeilen mit seiner Forderung, ungeimpfte Menschen von öffentlichen Veranstaltungen auszuschließen. Dieser Vorstoß galt damals als Tabubruch, doch nur sechs Monate später war diese Maßnahme Realität: „Zutritt nur noch für Geimpfte“, titelten die Zeitungen.
Das Engagement von Eventim beschränkte sich nicht nur auf Forderungen. Das Unternehmen spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Implementierung von Technologien, die den Zugang zu Veranstaltungen effizienter, aber auch restriktiver gestalten sollten. Mit Innovationen wie „Mobile Tickets – dein Handy ist die Eintrittskarte“ und kontaktlosen bzw. kontaktreduzierten Eintrittssystemen mittels RFID-Technologie, Selbst-Scannern und Drehkreuzen, positionierte sich Eventim an der Spitze dieser umstrittenen Entwicklungen.
Obwohl Eventim und ähnliche Unternehmen die Vorteile ihrer Überwachungstechnologien herausstellen, bietet die von der MTC-Agentur organisierte Rammstein-Tour einen anderen Ansatz. Dort werden zwar personalisierte Tickets verwendet, aber diese sind in Papierform – eine Methode, die zeigt, dass auch ohne den Einsatz digitaler Technologien ein gewisses Maß an Kontrolle und Sicherheit bei Großveranstaltungen möglich ist. Dies stellt jedoch nicht notwendigerweise eine Entlastung in puncto Überwachung dar, sondern zeigt lediglich, dass verschiedene Formen der Datenerfassung existieren, die alle kritisch betrachtet werden müssen.
Überwachung 2.0: Das System schlägt zu
Die Schatten der Überwachung dehnen sich aus und bedrohen die Freiheit jedes Einzelnen. In einem bemerkenswert stillen, doch alarmierenden Schritt der technologischen Entwicklung wird das persönliche Überwachungsgerät bald so allgegenwärtig wie die Luft, die wir atmen. Die neueste Taktik? Ein System, das nicht nur unsere Bewegungen verfolgt, sondern uns zwingt, uns für fast alles, was wir tun, vorab anzumelden – von der Teilnahme an Veranstaltungen über die Nutzung von Verkehrsmitteln bis hin zum Besuch bestimmter Orte.
Dieses Netz der Voranmeldung und Kontrolle entpuppt sich als eine perfekte Maschine der Bevölkerungskontrolle. Ein System, das perfektioniert wurde, um nicht nur zu überwachen, sondern aktiv zu steuern. Ein falscher Schritt, eine unliebsame Meinung und man könnte sich auf einer schwarzen Liste wiederfinden, effektiv isoliert vom pulsierenden Leben der Gesellschaft.
Die Mechanismen sind raffiniert und unerbittlich. Stellen Sie sich vor, der Zugang zu notwendigen Diensten wird verwehrt, Bewegungsfreiheit eingeschränkt. In Zeiten politischer Unruhe kann dieses System zum schärfsten Schwert der Regierung werden. Proteste? Ein Risiko für die Mächtigen? Mit einem Klick könnte jede Bedrohung neutralisiert werden. Persönlichkeiten wie Edward Snowden oder Julian Assange würden in diesem neuen Netz keine Schlupflöcher mehr finden.
Widerstand im Kleinen
In Frankfurt fand eine bedeutende Demonstration statt, die nicht nur auf den Straßen Eindruck machte, sondern auch darüber hinaus eine Welle der Unterstützung anregt. Für alle, die nicht persönlich teilnehmen konnten, bietet sich nun eine weitere Möglichkeit, sichtbaren Protest zu leisten: Aufkleber gegen den Digitalzwang.
Diese Aufkleber, die leicht an Autos und anderen öffentlichen Flächen angebracht werden können, sind mehr als nur ein Symbol des Widerstands. Sie bieten eine klare Botschaft gegen die fortschreitende Digitalisierung, die viele Menschen als aufgezwungen empfinden. Promostoff, die Druckerei, die auch den Fanshop des Podcasts Basta.Berlin betreibt, stellt diese Aufkleber zur Verfügung. Sie sind zu einem erschwinglichen Preis erhältlich und dienen als praktisches Werkzeug für jeden, der seine Bedenken und seinen Protest ausdrücken möchte.
Zudem ermöglicht die auf den Aufklebern verzeichnete E-Mail-Adresse den Zugang zu einem Newsletter, der regelmäßige Updates und Informationen zu weiteren Aktivitäten gegen den Digitalzwang bietet. Dieses Angebot steht jedem offen, der aktiv werden und sich informieren möchte, ganz gleich, ob er bei der Demonstration dabei war oder nicht.
Diese Initiative, die unabhängig von kommerziellen Interessen agiert, zeigt, dass jeder Einzelne etwas bewirken kann. Durch den Kauf und das Anbringen dieser Aufkleber kann man nicht nur eine persönliche Stellungnahme abgeben, sondern auch Teil einer größeren Gemeinschaft werden, die gemeinsam für den Erhalt traditioneller Lebensweisen und gegen den übermäßigen Technologieeinsatz kämpft.
Konzertveranstalter sperren Menschen ohne Smartphone aus – Geld und mehr. (o. D.). https://norberthaering.de/new/eventim/
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