Die englischen Tabellenwerke zeigen Todesfallraten für Ungeimpfte und Geimpfte. Zusammen mit der Impfquote könnte man daraus die Risiken der Impfung ziemlich genau quantifizieren – wenn die Daten zuverlässig wären.

Immerhin erlauben die Daten sowie Extremszenarien qualitative Aussagen für das Jahr 2022 und den Effekt der C19-Impfung. Höchstwahrscheinlich war die Mortalität in allen Altersklassen bei den Geimpften erhöht. In keinem Szenario ergibt sich ein Vorteil für die Impfung. Diese Auswertung zeigt unzweifelhaft, dass die Impfung das tödliche Agens war.

Tabellenwerke für England schlüsseln die Todesfällen nach C19-Impfstatus, also für „unvaccinated“ und „ever vaccinated“ auf. Dazu gab es neulich hier eine Analyse eine Analyse. Kerngedanke war dabei: Ist die Impfquote (jemals Geimpfte zur Gesamtbevölkerung, also z.B. 75%) niedriger als die entsprechende Mortalitätsrate (jemals Geimpfte zu allen Toten (G+U), z.B. 85%), und dies in einer engen Altersgruppe, dann ist dies ein klares Anzeichen dafür, dass die Impfung mehr Schaden als Nutzen hatte.

Allerdings wurde jene Analyse auf Basis der Differenzen dieser Quotienten durchgeführt, was mathematisch fragwürdig ist. Allemal sinnvoller wären Risikoraten (RR), also eine Division der beiden Prozentzahlen, bzw. besser noch der zu Grunde liegenden vier absoluten Zahlen, denn diese erlauben auch die Schätzung von Konfidenzintervallen sowie die Berechnung der statistischen Signifikanz.

Eigentlich einfach, gäbe es nicht eine problematische Datenqualität.

Periode und Altersgruppe

Ursprünglich hatte das englische Office of National Statistics (ONS) nach Impfstatus aufgeschlüsselte Todesfallmeldungen ab dem 1. Januar 2021 veröffentlich. Die Daten hatten zwei Kernprobleme. 1. Es fehlten alle Todesfälle aus dem Dezember 2020. Da in England die Impfkampagne bereits am 8. Dezember 2020 startete, fehlen vor allem viele Hochbetagte. 2. Es gab zwischenzeitlich ein Problem mit den Bevölkerungszahlen. Norman Fenton und ich konnten zeigen, dass diese vor dem 31. März 2021 (Stichtag Census 2021) unzuverlässig waren. Vielleicht war das der Grund, warum neuere Tabellenwerke des ONS zu diesem Thema erst danach beginnen.

Die Dynamik der Impfkampagne kommt hinzu. Daher halte ich Analysen mit dem solchem Zahlenmaterial von vor 2022 für problematisch und verzichtbar. Man kann davon ausgehen, dass sich die Rate der Ungeimpften in 2022 kaum noch veränderte.

Die Mortalitätszahlen sind auf Personen ab 18 Jahre beschränkt.

Die Impfquote

Zur Impfquote wie auch zur absoluten Populationsgröße stellte das ONS mit Stichtag 7. Juli 2022 (bis Kalenderwoche 26) einen Bericht zur Verfügung. Die Impfdaten stammen aus dem National Immunisation Management System (NIMS). Table 1 zeigt daraus einen Extrakt. Die linke Hälfte gibt die Quelldaten wieder, die rechte die hier verwendeten, errechneten Werte für die Alterskohorten mit Mortalitätszahlen.

Der untere Teil der Tabelle bedarf der Diskussion. Seltsamerweise gibt es eine Diskrepanz in der Populationsgröße zwischen Kalkulation und ONS-Angabe in Höhe von gut 3 Millionen Personen. Dabei sind die darunter stehenden ONS-Angaben zur Populationsgröße in England sogar nochmals deutlich niedriger. In einer Fußnote (zu „Total“) schreibt das ONS:

Caution should be exercised when summing the regional or age figures as the sum of these will not equal the England total. This is due to individuals vaccinated in England who have a registered address in Scotland or Wales or where their address is unknown. There were also vaccinations where the individual had an unknown region and age group or where age is less than 5 years old.

Da ich die Aussage nicht wirklich verstehe, hier noch die DeepL-Übersetzung:

Bei der Summierung der regionalen oder altersbezogenen Zahlen ist Vorsicht geboten, da die Summe dieser Zahlen nicht dem Gesamtwert für England entspricht. Dies ist auf Personen zurückzuführen, die in England geimpft wurden, aber eine registrierte Adresse in Schottland oder Wales haben, oder deren Adresse unbekannt ist. Es gab auch Impfungen, bei denen die Region und die Altersgruppe unbekannt waren oder bei denen das Alter weniger als 5 Jahre betrug.

Diese Aussage gilt also nur bzw. allenfalls für Geimpfte, aber eben nicht für Ungeimpfte bzw. die Gesamtpopulation. Da in allen Altersklassen die durch ONS berechnete Impfquote der nachberechneten entspricht, ist die naheliegendste Erklärung, dass in der ONS-Summe die Kinder unter 5 Jahren mitgezählt wurden. Umso mehr verwundert, die ONS-Summe derart höher, nämlich um rund 7 Millionen, als im Census 2021 war.

Eine zu hoch geschätzte Population (63 oder 60 Millionen gegenüber 56) erniedrigt die Impfquote. Die Populationsgröße hat nur einen geringen Einfluss auf das Konfidenzinterval, keinenlei auf das RR.

Eine niedrig geschätzte Impfquote lässt den Mortalitätseffekt gigantisch werden, und umgekehrt.

Eigentlich müssten Regierung und Hersteller ein Interesse an einer hohen Impfquote haben. Daher sollte man auch so fragen: Wie realistisch ist die Zahl von 44 Millionen Geimpfte bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 56 Millionen? Bzw. nur rund 53 Millionen über 5 Jahren mit einigermaßen relevanten Impfquoten? Ging vielleicht bei der Erfassung der Geimpften einiges drunter und drüber? So sehr, dass man an der Populationsschraube drehte? Wäre eine Impfquote im Bereich von 80% überhaupt glaubwürdig gewesen?

Die Zahl von 44 Millionen Geimpften lässt befürchten, dass manche Personen mehrfach sowie dass nicht-englische Personen mitgezählt wurden.

Tatsächlich gab es nach einer BBC-Dokumentation in England intensive Diskussionen um die Rate der Ungeimpften. Während die BBC von lediglich etwa 8% Ungeimpften unter der erwachsenen Bevölkerung ausging, hielt Norman Fenton dem eine repräsentative Umfrage entgegen, die die Rate der Ungeimpften auf 26% schätzte. Dies ist ganz deutlich höher als in obiger Table 1 (18.4%).

Es erscheint naheliegend, dass die offiziell geschätzten Impfquoten zu hoch sind.

Die Mortalitätszahlen

Diese stammen ebenfalls vom ONS, allerdings einem anderen Tabellenwerk. Die letzte Version stammt vom 21. Februar 2023 und umfasst Daten bis zum 31.12.2022. Es gibt darin zwei verschiedene Aufschlüsselungen: Table 2 (T2, „linked to 2021 census dataset“) und Table 5 (T5, „all deaths that have been registered where a vaccination status can be determined“). Bereits hier wird klar, dass T2 geringere Zahlen als T5 haben sollte. Mithin sollte man beide Quellen auswerten.

Die folgende Table 2 zeigt die niedrigeren Sterbedaten; in Wahrheit sollten die Sterbedaten in „vax“ minimal höher liegen, da verschiedene Klassen aufsummiert wurden, aber allzu oft nur ein „<3“ (womit man nicht rechnen kann) angegeben wurde; dies betrifft ausschließlich „vax“. Man könnte nun alle Fälle von „<3“ als 1 werten, was zu insgesamt rund 2.000 weiteren Todesfällen bei „vax“ führte, bzw. 0,4 bis 1,9% mehr pro „vax“-Kohorte. Allerdings ist die Nicht-Berücksichtigung dieser Fälle maximal konservativ, d.h. die Mortalität in „vax“ wird unterschätzt. Auch so schon zeigen die Zahlen ein durchgehendes Desaster für die Geimpften an, denn alle unteren Konfidenzintervalle aller Altersklassen sind deutlich über der 1 (siehe auch Figure 1).

Die Summe ganz unten zeigt, dass fast 80.000 Todesfälle unberücksichtigt blieben. Dieser Fehlbetrag kann weder durch die Altersklasse 0-18 (4 bis 5000), noch durch die „<3“-Fälle (~2.000) erklärt werden.

Anmerkungen: RR = risk ratio, VR: vaccination rate. VR aus Table 1 gezogen.
Die Werte zu „Check sum“ werden weiter hinten diskutiert.

Mit den höheren Sterbezahlen (Table 3) ergibt sich ein anderes Bild. Auch hier bleiben rechnerisch noch 36.000 Sterbefälle unberücksichtigt, selbst nach Abzug der jüngeren Altersklassen noch rund 31.000.

Durchweg blieben die Werte für RR niedriger als in Tabelle 2, das bedeutet, dass die zusätzlichen Sterbefälle mehrheitlich den Ungeimpften zugeschlagen wurden. Nur die Werte der drei höchsten Altersklassen zeigten noch erhöhte Risiken an. Bei den Altersklassen 70-79 und 60-69 ergaben sich im Chi-Quadrat-Test aufgrund der hohen Fallzahlen noch immer eindeutig signifikante Risiken (p < 0.00001 und p = 0.0019). Die Altersklasse 40-49 zeigte keinen Unterschied, die Altersklassen 50-59 und 18-39 deuteten sogar signifikante Vorteile für die Geimpften an. Realistisch?

Anmerkungen siehe Table 2.

Diskussion

Aggregierte Werte

Die Zeilen „check sum“ zeigen ganz eindeutige Unterschiede an. Allerdings sind diese irreführend, wie folgende Modellrechnung zeigt. Mortalitätsdaten zeichnen sich durch hohe Fallzahlen bei kleinen Populationen (ältere) und niedrige Fallzahlen bei großen Populationen (jüngere) aus. Durch das Zusammenführen derart extrem unterschiedlicher Verhältnisse kommt ein zwar mathematisch korrekter, aber eigentlich unsinniger „Mittelwert“ heraus.

Da ja Schätzwerte für engere Alterskohorten zur Verfügung stehen, sollte man die aggregierten Zahlen nicht interpretieren.

Zuverlässigkeit der RR Schätzungen

In den Todesfallzahlen blieben 6.7% (Table 3) bzw. 14,8% (Table 2) unberücksichtigt. Daraus könnten sich enorme Verschiebungen ergeben.

Überhaupt: Es dürfte i.d.R. viel einfacher sein, einen Todesfall als „Geimpft“ zu identifizieren, denn darüber sollte es ja einen Nachweis geben, als als Ungeimpft, denn niemand trägt dieses Merkmal auf der Stirn, und nachfragen ist schwierig. Es überrascht daher, dass es in der umfassenderen Table 3 (Quelle T5) gerade bei den Ungeimpften die stärksten Zuwächse gab. Sind also diese Zahlen zuverlässig? Ich denke, dass die niedrigeren Zahlen der Table 2 (Quelle T2) wie auch deren Verteilung zuverlässiger sind.

Eine Reihe von Szenarien sollten diskutiert werden:

  1. Die Zahlen aus der Quelle T2 sind hinreichend zuverlässig und entsprechen den wahren Verhältnissen; dann erzeugte die Impfkampagne in England, wie auch z.B. in Deutschland, ein Desaster in allen Altersgruppen.
  2. Die Zahlen aus der Quelle T5 sind hinreichend zuverlässig und entsprechen den wahren Verhältnissen; dann erzeugte die Impfkampagne in England ein Desaster in den Altersgruppen über 60 Jahre.Dies widerspricht aber den deutschen Auswertungen.

Kleine Schätzfehler in der Impfquote können leicht enorme Konsequenzen haben. Wie oben gesagt, dürften die wahren Impfquoten niedriger sein als jene, die obige Table 1 zeigt.

Berücksichtigt man im Szenario 2, dass die Impfquote mutmaßlich zu hoch geschätzt wurde, dann wäre das Desaster selbst auf dieser Basis in allen Altersklassen präsent (siehe Table 5). Allein schon die Annahme von etwas niedrigeren Impfquoten, welche zu einer Gesamtimpfquote von 77,8%, also immer noch deutlich höher als jene repräsentative Schätzung von 74% (bzw. 26% Ungeimpfte) führte, würde in allen Altersklassen ein eindeutig erhöhtes Sterberisiko für das Jahr 2022 ergeben.

Selbstverständlich sähen die Schätzer noch weit ungünstiger für Geimpfte aus, würde man die leicht niedrigeren Impfquoten auf Table 2 (Quelle T2) anwenden.

Es gäbe noch weitere Szenarien:

3. Die fehlenden Sterbezahlen werden der Summe in Table 3 zugeschlagen.
3.1 Best case for vaccination: Die in Table 3 fehlenden rund 36.000 Toten werden alleine den Ungeimpften zugeschlagen. Effekt: Die aggregierte RR fällt von 4.08 auf 1,73, wäre also immer noch signifikant erhöht
3.2 Worst case for vaccination: Diese Anzahl wird den Geimpften zugeschlagen. Effekt: Die aggregierte RR erhöht sich leicht auf 4,39.

4. Die fehlenden Sterbezahlen werden der Summe in Table 2 zugeschlagen.
4.1 Best case for vaccination: Die in Table 3 fehlenden rund 80.000 werden den Ungeimpften zugeschlagen. Effekt: Die aggregierte RR fällt von 5.47 auf 1,02, d.h. zwar leicht, aber immer noch signifikant erhöht (untere Konfidenzgrenze 1,01).
4.2 Worst case for vaccination: Diese Anzahl wird den Geimpften zugeschlagen. Effekt: Die aggregierte RR erhöht sich deutlich auf 6,43.

Alles in allem bedeutet das, dass in keinem dieser Extremszenarien die Impfung einen günstigen Effekt auf die Mortalität hatte. Nimmt man alleine die naheliegendste Schätzung (Table 2), erhöhte die Impfung die Mortalität in jeder Altersklasse (siehe auch folgende Abbildung).

  1. Graphical illustration of estimates from Table 2.

Jede quantitative Aussage und jeder Versuch, eindeutig unterschiedliche Reaktionen nach Altersklasse aus diesen Daten abzuleiten, wäre allzu verwegen.

Es wäre auch naiv gewesen zu erwarten, von der englische Regierung und seinen Institutionen solide Zahlen zum Impfdesaster auf dem Silbertablett geliefert zu bekommen. Dafür sind die englischen Statistiker doch zu raffiniert.

Allerdings zeigen alle diese Auswertungen eindeutig, dass die C19-Impfung das tödliche Agens war. Denn COVID-19, Omicron, Masken, Lockdowns und Hitzewellen können ja nicht einseitig die Sterberaten in der Gruppe der Geimpften erhöht haben. Da hier ja nur das Jahr 2022 gezählt wurde und seit geraumer Zeit kaum noch geimpft wurde, dürfte die tödliche Wirkung der Impfung weniger auf akute Toxizität als auf einen Langzeiteffekt zurückzuführen sein.

Mein Dank geht an Ulf Lorré für Anregungen.

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Dr. Hans-Joachim Kremer verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der klinischen Forschung und ist als freiberuflicher Medical Writer tätig.

Quellen:

Englische Todeszahlen zu Geimpften und Ungeimpften zeigen: Es war die C19-Impfung

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