Wenn man “die Pandemie” beiseite lässt, so zeigt just die Berichterstattung zum Thema “Klimawandel”, wie sehr sich die “Leit- und Qualitätsmedien” in den letzten zehn Jahren verändert hat. Zum massiv Schlechteren, wohlgemerkt, und dies zeigt ein Blick in Die Welt aus dem Jahr 2011.

In zwei jüngeren Beiträgen habe ich mich dem Phänomen “Klimawandel” bzw. der daraus aufgeputschten Hysterie gewidmet (etwa hier), doch auch viele andere Beiträge auf TKP thematisieren dies (etwa hier und hier).

“Klimawandel” und der Beitrag von CO2: “Propaganda”

Am 4. Juli 2011 veröffentlichte etwa Die Welt einen Kommentar von Günter Ederer, der en Titel “Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda” trug. Wiewohl Die Welt auch in anderen Zusammenhängen immer wieder aus dem Mainstream ausschert (etwa zu den Themen “Überwachungsstaat” bzw. dem Umfragehoch der AfD), so hätte Ederers Beitrag heutzutage wohl kaum eine Chance, veröffentlicht zu werden.

Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links, werden die CO2- Erderwärmungstheorie übernehmen. Dies ist eine einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteuern. Weil sie damit angeblich die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politiker dafür auch noch Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.

Unter der Überschrift “Die große CO2-Lüge?” heißt es weiter, dass “wissenschaftliche Arbeiten über die Auswirkungen der Sonne und der Strahlungen aus dem Weltall auf unser Klima beinhalten…weitgehend totgeschwiegen [werden]”. Damit nicht genug, eine “Debatte über die Ursachen für den Klimawandel” findet einfach nicht statt, so Ederer.

Über die deutschen Grünen, “die die von Menschen gemachte Klimahybris zum Parteiprogramm erhoben hat”, schreibt Ederer, dass sich diese “in einer Anfrage an die Bundesregierung empören” und fragen, ob die damalige Regierung Merkel II denn wisse, “dass Klimaleugner in den Räumen des Bundestags sprechen durften”. So geschehen Anno Domini 2011 – auf Einladung der FDP (!), die den renommierten US-Klimaforscher Fred Singer betraf (dessen – einschlägigen – Nachruf in der New York Times finden Sie hier; Link ohne Bezahlschranke).

Ederer setzt wie folgt fort (meine Hervorhebungen):

Doch was als unerschütterliche Wahrheit streng wissenschaftlich daher kommt, kann als geschickte, ja geniale Propaganda enttarnen, wer sich nicht nur einseitig informiert. Es gibt aus den letzten Jahren circa 800 wissenschaftliche Veröffentlichungen, die die CO2-Treibhausthesen widerlegen.

Der Hauptunterschied zu den Klimamodellierern: Sie legen Versuche mit Messungen vor, während die vom IPCC (der gern als „Weltklimarat“ bezeichneten internationalen Behörde) veröffentlichten Studien auf Computermodellen und Berechnungen basieren. Auf einen kurzen Nenner gebracht, lautet der Gegensatz: Fakten gegen Berechnungen

„Die wissenschaftliche Debatte über den menschengemachten Klimawandel ist beendet.“ Das ist an Hybris und Arroganz nicht zu überbieten und widerspricht jeglicher Definition von Wissenschaft.

“Follow the Science™” – das hat mit “Wisschenschaft” nichts zu tun

Besonders brisant wirkt Ederers Beitrag aus dem Jahr 2011, wenn er die Folgen dieser Politikentscheidungen bespricht (meine Hervorhebungen):

Gleichwohl baut die Bundesregierung samt Opposition auf dem Modell eines menschengemachten Klimawandels eine preistreibende Energiepolitik auf, die die deutsche Volkswirtschaft dreistellige Milliardenbeträge kostet. Dass sie damit zunehmend allein in der Welt steht, macht ihr nichts aus…

Während die Berater der Kanzlerin in Klimafragen vom Potsdamer Institut noch an Szenarien basteln, wie in Zukunft das CO2 durch eine weltumspannende Behörde gerecht verteilt werden kann, was natürlich die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Landes mitbestimmt, verabschiedet sich der Rest der Welt so langsam aus diesem neuen babylonischen Turmbau, der die Zentrale Planungsbehörde der UdSSR marginalisiert hätte.

Nahezu prophetisch wirken diese Passagen im Jahr 2023. Besonderes Augenmerk verdient angesichts des bevorstehenden Zusammenbruchs der deutschen wie europäischen Volkswirtschaften die nachstehende Passage von Ederer:

Selbst wenn keiner mehr mitmacht, so sind die deutschen Parteien trotzdem entschlossen, die Bepreisung von CO2 durchzuziehen. Als Vorbild für die ganze Welt. Mit Energiewende und Umweltschutz hat das alles nichts zu tun.

„Die wissenschaftliche Debatte über den menschengemachten Klimawandel ist beendet.“ Das ist an Hybris und Arroganz nicht zu überbieten…Als Beleg für die endgültige Treibhausgastheorie wird immer wieder vorgebracht: 97 Prozent der Wissenschaftler seien sich einig. Nachzulesen im Spiegel, wiederholt im ZDF in „Frontal 21“ und von Guido Knopps History. „97 Prozent!“ – da müssten doch alle journalistischen Warnsignale aufleuchten.

97% der davon wissenden Forscher stimmen zu, Fragen sind nicht erlaubt. Jeder, der auch nur bescheiden investigative Fragen stellt – wie Herr Ederer etwa: “97 Prozent von wie vielen Wissenschaftlern? Und welche Wissenschaftler zählen dazu? Wer hat sie ausgewählt?” – wird als “Leugner” oder Verfechter von “Verschwörungstheorien” bezeichnet.

Fühlen Sie sich nach 3,5 Jahren Panikmache und Propaganda zum Thema “Covid-Pandemie” an etwas erinnert? “Sicher und effektiv”. “100 % effektiv.” “Nebenwirkungsfrei.” Jeder, der solche Behauptungen aufstellt, sollte diese besser mit ernsthaften Beweisen untermauern.

In dem Beitrag von Ederer findet sich eine Fotostrecke, die zehn Grafiken enthält, u.a. diese:

Dass die Alpen zu Ötzis Zeiten fast gänzlich eisfrei waren, war zwar “damals” noch nicht so weit bekannt wie dies heute der Fall ist, doch sticht die o.a. Abbildung aus zwei Gründen hervor: es liegen keine Daten vor 1961 vor – und die heute vorliegenden Forschungsarbeiten zeigen eindeutig, dass Alpengipfel bis knapp 4.000m Seehöhe vor 3.350 Jahren nicht vergletschert waren. Ich habe diese Studie etwa hier besprochen.

Doch nicht nur dies – auch norwegische Gebirgspässe auf knapp 2000m Seehöhe waren bis vor rund 500 Jahren nicht vergletschert.

Und die Meta-Kritik von Ederer – “Fakten gegen Berechnungen” – zeigte sich zuletzt am Beispiel von Beobachtungen über die Eisbedeckung am Südpol besonders deutlich: 2009-19 legte die Antarktis um rund 661 Gigatonnen an Eis zu, wie Andreasen et al. kürzlich in The Cryosphere berichteten; die einschlägigen Modelle waren übrigens von einem Rückgang von knapp 20.000 Gigatonnen ausgegangen – und somit “nur” um den Faktor 30 (!) daneben gelegen.

Heißt das, dass wir nicht auf die schlimmsten Beleidigungen für die Umwelt und die Tierwelt reagieren sollten?

Natürlich sollten wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unsere Auswirkungen auf die Natur zu verringern, aber dies sollte nicht auf dem sandigen Fundament von Verleumdung (ich schaue dich an, Greta), Panikmache und Luftschlössern aufgebaut sein.

Hut ab vor Günter Ederer – und wenn “Corona” und die so genannte “Pandemie” eine Bedeutung haben sollen (können), dann hoffentlich diejenige, dass mehr Menschen ihre eigenen Nachforschungen über Impfstoffe, den Klimawandel und viele andere Dinge anstellen.

Lassen Sie uns dranbleiben und weiter Fragen stellen.

Bild National Oceanic and Atmospheric Administration, California Drought Dry Lakebed 2009, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

5. Juli 2023von 

Quelle:

CO2-getriebener Klimawandel als „brilliante Propaganda“

 

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