Staatliche Playlist auf Rädern und Medienkontrolle Deluxe für Autohersteller. Von wegen freie Fahrt in Tesla, Audi oder BMW. Unterwegs mit der Regierungspropaganda im Ohr!

Krass, was da abgeht: Autohersteller stehen jetzt unter dem Diktat der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Man könnte meinen, die Prioritätenliste in Deutschland hat ein neues, umstrittenes Update erhalten. Es geht nicht mehr nur darum, was auf den Straßen rollt, sondern auch, was währenddessen im Auto läuft. Da steht die staatlich genehmigte Playlist ganz oben.

Die neuesten Moves der Landesmedienanstalten muten fast schon revolutionär an – zumindest, wenn man deren Selbstwahrnehmung ernst nimmt. Audi, BMW/Mini und sogar Tesla müssen ihre Infotainment-Systeme nun mit einer Art digitalen Schleuse ausstatten. Diese sorgt dafür, dass öffentlich-rechtliche Inhalte nicht nur präsent, sondern geradezu aufdringlich sind. Bei Tesla wird’s noch bunter: Ein Drittel aller Kapazitäten im „Tesla Media Player“ ist jetzt für Fernsehprogramme reserviert. Und zwar nicht irgendwelche, sondern vornehmlich öffentlich-rechtliche und ein paar private Sender, so berichtet heise.de.

Die Vorsitzende der ZAK jubelt, als hätte sie den Medienolymp erklommen. Die Rechtfertigung klingt fast heldenhaft: Die Medienaufsicht sieht sich als Wächterin über die mediale Diät, die Autofahrer während der Fahrt serviert bekommen. Es klingt, als wolle man vor allem eines: verhindern, dass die Autofahrer selbst entscheiden, was sie hören oder sehen wollen.

Der Koordinator des Fachausschusses Infrastruktur und Innovation legt noch einen drauf. Er spricht von „Verantwortung“ und „Medienvielfalt“ – Begriffe, die in diesem Kontext fast ironisch wirken. Denn was als Vielfalt verkauft wird, fühlt sich eher an wie eine Einheitskost, garniert mit einer Prise staatlicher Kontrolle. Und obwohl einige Mitarbeiter der Öffentlich-Rechtlichen selbst Veränderungen fordern, scheint das bei den neuen Regelungen niemanden zu kümmern.

Die eigentliche Ironie des Ganzen: Autohersteller können sich diesem Kurs nur entziehen, wenn sie beweisen können, dass diese Anforderungen technisch oder wegen zu hohem Aufwand nicht umsetzbar sind. Eine Herausforderung, die eher einer Sysiphusarbeit gleicht.

Was bleibt, ist die Frage: Brauchen wir wirklich eine derartige Bevormundung im Auto? Die Vorstellung, dass staatlich geförderte Inhalte einem derart aufgezwungen werden, hat schon fast etwas Dystopisches. Es bleibt spannend zu sehen, wie Autofahrer und Hersteller darauf reagieren werden. Bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung nicht nur ein Vorbote für weitere Eingriffe in die persönliche Mediennutzung ist.

Renner, V. (2024b, April 5). Autohersteller werden zur prominenten Anzeige von öffentlich-rechtlichen Sendern gezwungen. Report24. https://report24.news/autohersteller-werden-zur-prominenten-anzeige-von-oeffentlich-rechtlichen-sendern-gezwungen/

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