In einer aufschlussreichen Untersuchung, die von einem Forscherteam der Universität Leipzig durchgeführt wurde, kommt die ungeschminkte Wahrheit ans Licht: Fast ein Drittel aller TV-Werbespots in Deutschland machen Werbung für Produkte, die dem Klima schaden. Angeführt von Uwe Krüger, deckt die Studie auf, dass 9.779 Clips nicht nur um die Gunst der Konsumenten buhlen, sondern dabei offen gegen die Richtlinien des Medienstaatsvertrags verstoßen.

„Es ist schockierend zu sehen, wie offen und ungeniert die Werbeindustrie Produkte fördert, die unsere Umwelt belasten“, äußert Uwe Krüger. Seine Forschungsarbeit zeigt, dass 32% der analysierten Werbespots Produkte bewerben, die direkt oder indirekt das Klima schädigen. Von Autos mit hohem CO2-Ausstoß bis hin zu energieintensiven Haushaltsgeräten – die Bandbreite ist erschreckend.

3000 Einzelclips werben klimaschädliche Produkte

Das Ausmaß der Herausforderung: Über 50 Stunden Videomaterial zeigen den Einfluss klimaschädlicher Werbung

In einer weiterführenden Analyse, die nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Werbebotschaften unter die Lupe nimmt, legen die Wissenschaftler der Universität Leipzig die Dimensionen des Problems offen. Die Forschungsgruppe hat dabei nicht nur die Werbespots der größten deutschen TV-Sender in den Blick genommen, sondern auch jene auf der Plattform YouTube. Der CO2-Fußabdruck der beworbenen Produkte und Dienstleistungen wurde penibel berechnet.

Katharina Forstmair, eine der Autorinnen der Studie, gibt einen Einblick in die umfangreiche Datensammlung: „Wir haben 9.779 Werbespots einzeln manuell codiert und analysiert – das entspricht knapp 52 Stunden Videomaterial.“ Diese immense Datenmenge unterstreicht die Tiefe und Gründlichkeit der Untersuchung und zeigt, wie aufwendig es ist, den tatsächlichen Einfluss der Werbung auf die Umweltbelastung zu erfassen.

Erschreckenderweise haben 30,3 Prozent dieser Spots – also rund 3.000 Einzelclips – direkt dazu aufgerufen, klimaschädliche Produkte zu kaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Laut der Studie „Reklame für Klimakiller“ wirbt das Fernsehen dabei signifikant häufiger für Umweltsünder als YouTube.

Süße Versuchung mit bitterem Beigeschmack

Eine besonders besorgniserregende Erkenntnis der Leipziger Forscher ist die hohe Klimaschädlichkeit der Werbung für Süßwaren. Unglaubliche 86 Prozent der untersuchten Werbespots für Schokolade und andere Süßigkeiten tragen zu einem erhöhten CO2-Ausstoß bei. Die Wissenschaftler unterstreichen, dass Schokolade einen überraschend großen CO2-Fußabdruck hinterlässt.

Nicht nur Süßwaren sind betroffen: Auch in den Kategorien Autos (78 Prozent) und Drogerieartikel (72 Prozent) dominieren Produkte, die als klimaschädlich eingestuft wurden. Der Erwerb eines einzigen der beworbenen Produkte könnte das jährliche CO2-Budget, das jedem Erdenbürger zusteht, um das 1,5-Grad-Klimaziel zu erreichen, bereits vollständig aufbrauchen.

Besonders perfide erscheint dabei die Werbestrategie einiger Anbieter: „21 Prozent aller Werbespots für klimaschädliche Produkte nutzen Bilder von unberührten Naturlandschaften und Wildtieren. Sie suggerieren damit, dass der Kauf dieser Produkte umweltfreundlich sei“, erklärt Autorin Alexandra Hilpert. Dieses Vorgehen, bekannt als Greenwashing, ist nicht nur irreführend, sondern auch gefährlich, da es den Verbrauchern ein falsches Bild von Umweltverträglichkeit vorgaukelt.

Hilpert fordert daher, dass die Medienpolitik aktiv werden muss: „Es ist höchste Zeit, dass verantwortungsvolle Werbepraktiken nicht nur gefordert, sondern auch durchgesetzt werden.“ Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass man zulassen dürfte, dass irreführende Werbung weiterhin das Bild in den Medien bestimmt. Welche Maßnahmen werden ergriffen werden, um diese irreführende Praxis zu beenden? Die Zeit zu handeln ist jetzt.

pressetext.redaktion. (o. D.). Jeder dritte TV-Spot bewirbt einen Klimakiller | pressetext.com. Pressetext. https://www.pressetext.com/news/jeder-dritte-tv-spot-bewirbt-einen-klimakiller.html

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