Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
Es ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung: Immer öfter vertuscht die Polizei Straftaten vor der Öffentlichkeit, die politisch nicht genehm sind und die Menschen aufwühlen könnten. Besonders drastisch habe ich das im August 2020 erlebt. Damals hatte die Polizei die Vergewaltigung einer 15-Jährigen am Berliner Flughafensee verschwiegen, ebenso wie tätliche Angriffe auf Beamte vor Ort. Innerhalb der Polizei herrschte darüber solcher Unmut, dass Beamte von sich aus auf mich zukamen und mich auf das Vertuschen aufmerksam machten. Doch auch auf Nachfrage schwieg die Polizei weiter eisern. Erst als ich der Behörde klarmachte, dass mir interne Polizei-Dokumente im Wortlaut bekannt sind, wurde die Vergewaltigung bestätigt (siehe hier).
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Polizei in Berlin erneut „zugeschlagen“ hat: Sie vertuschte zwei Gruppenvergewaltigungen im Juli. Hier sind alle bislang bekannten Tatverdächtigen Afrikaner. Und auch hier wurden die Taten erst bekannt, weil es innerhalb der Polizei Unmut gab und integre Beamten, die nicht stramm auf Linie sind, die Taten an die Medien durchgestochen haben (siehe hier).
Die Unsitte geht leider weiter – auch über die Grenzen von Berlin hinaus. „Im sachsen-anhaltinischen Halle hat ein Tunesier eine Schülerin so brutal vergewaltigt, dass das Mädchen immer noch im Krankenhaus liegt“, wie die „Junge Freiheit“ schreibt: „Der Fall ereignete sich bereits am Mittwochmittag, wurde jedoch erst am Wochenende durch einen Bericht der Mitteldeutschen Zeitung bekannt.“
Wieder waren es die Medien, die das erledigen mussten, was eigentlich ureigenste Sache der Polizei ist: die Öffentlichkeit über Straftaten zu informieren. „Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich entschieden, das schwere Verbrechen der Öffentlichkeit vorzuenthalten“, heißt es in dem Bericht weiter: „Der 29 Jahre alte Migrant konnte festgenommen werden und sitzt in Untersuchungshaft.“
Das ist heutzutage ja fast schon eine Ausnahme – dass Vergewaltiger und selbst Kinderschänder auf freiem Fuß bleiben bzw. kommen, vor allem, wenn sie einen Migrationshintergrund haben, ist leider sehr verbreitet.
Den Angaben der Kollegen zufolge soll der Täter das 15-jährige Mädchen zunächst in die Wohnung eines anderen Migranten im Stadtteil Südliche Innenstadt gelockt haben. Dort fiel der Mann dann offenbar über die Jugendliche her. Nach Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung bestätigte die Polizei die Tat. Sie erklärte auch, die Vertuschung sei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft geschehen.
Wie kann das sein?
Das Motto ist offenbar: Die Realität könnte die Menschen beunruhigen, also verschleiern wir sie.
Diese Tendenz des Verschweigens und Vertuschens ist fatal und eine Schande für einen Rechtsstaat. Diejenigen, die dieses Schweigen direkt oder indirekt zu verantworten haben, tragen auch eine Mitverantwortung an künftigen Sexualstraftaten – weil das Verschweigen das Problembewusstsein verringert und Schritte gegen das Problem erschwert.
Dass eine Mehrheit es anstandslos hinnimmt, von den Behörden derart für dumm verkauft zu werden, ist für mich schwer nachvollziehbar.
Bild: Shutterstock
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