Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Juni unerwartet stark entwickelt. Das dämpfte zwar Sorgen vor einer Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft. Gleichzeitig schürten die Daten neue Zinsängste. Der Dax stürzte am Donnerstag ab.

Der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten läuft heiß. Im Juni schuf die US-Wirtschaft mit 497.000 neuen Stellen fast eine halbe Million Arbeitsplätze, wie die Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP am Donnerstag zeigten. Damit fiel der Stellenaufbau mehr als doppelt so hoch wie erwartet aus. „Die Stärke des US-Arbeitsmarkts ist schier unglaublich, und das sollte jegliche Vorstellung einer möglichen Rezession in den USA zerstreuen“, kommentierte ein Anlagestratege gegenüber Bloomberg. Das Problem: „Das sollte ebenso alle Hoffnungen auf einen Zinsschnitt durch die Fed noch im laufenden Jahr zerstreuen.“

An der Börse hatten zuvor viele Marktteilnehmer mit ersten Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Zwar ist die Inflation in den USA noch vergleichsweise hoch. Zuletzt verteuerten sich die Preise dort um 4,0 Prozent auf Jahressicht, die Kerninflation betrug 5,3 Prozent. Da allerdings die Wirtschaft zunehmend von den hohen Zinsen ausgebremst wird, rechneten manche Investoren damit, dass die Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen doch wieder etwas senkt. Nun haben die Notenbanker womöglich sogar einen Grund, die Zinsen weiter zu heben, damit Konjunktur und Arbeitsmarkt nicht zu heiß laufen.

Dax verbucht größtes Tagesminus seit Mitte März

Entsprechend desaströs entwickelten sich die Kurse angesichts der hervorragenden Arbeitsmarktdaten. Der US-Leitindex Dow Jones verlor bis zum Handelsschluss in Deutschland 1,33 Prozent. Der deutsche Leitindex Dax wiederum weitete seine Verluste im Handelsverlauf sukzessive aus und schloss mit einem satten Minus von 2,57 Prozent bei 15.528 Punkten. Nicht nur verbuchte der Dax damit den vierten Verlusttag in Folge, sondern verzeichnete auch noch das größte Tagesminus seit Mitte März.

Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda sprach von einem weiteren schweren Schlag für die Hoffnungen auf eine länger anhaltende Zinspause der US-Notenbank Fed. Sollte eine weitere Zinsanhebung Ende Juli nicht ohnehin schon festgestanden haben, dann sei dies jetzt wohl der Fall. Auch die unerwartet deutliche Stimmungsaufhellung im US-Dienstleistungssektor dürfte es der Fed erleichtern, ihre Geldpolitik weiter zu straffen, ergänzten die Experten der Landesbank Helaba. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen die Zeichen ebenfalls auf weiter steigende Leitzinsen. Höhere Zinsen belasten Aktien tendenziell, weil dann auch festverzinsliche Anlagen wie Sparbücher oder Anleihen im Vergleich attraktiv erscheinen.

Der Kurssturz drücke massiv auf die Stimmung, meint Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Per saldo haben Anleger seit zwei Monaten mit Dax-Aktien kein Geld mehr verdient. Da nehmen Frust und Enttäuschung im Moment schnell zu. Gerade im Umfeld hoher Zinsen sind ertragslose Zeiten auf der Aktienseite für viele nur schwer auszuhalten.“

man/dpa

Nervöser Händler an der Wertpapierbörse in Frankfurt (Archivbild).

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